PLOMIN


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Wenn man über Kultur, Erbe und Geschichte auf dem Gebiet der Gemeinde Kršan spricht, ist es unmöglich Plomin auszulassen, eine der ältesten istrischen Siedlungen überhaupt. Das antike Phlanona, italienische Fianona, ist ein weiteres befestigtes Städtchen, umgeben von mittelalterlichen Dämmen aus dem 13. und 14. Jahrhundert, sowie Renaissance Verteidigungsmauern aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Sie ist am Fuße des gleichnamigen Berges Plominska gora, auf einer Anhöhe von 168 m oberhalb der Bucht und des Berges gelegen. Auf der einen Seite erstreckt sich der Ausblick Richtung Vela vrata am Kvarner, die Insel Cres und Rijeka, und auf der anderen Richtung des istrischen Festlands. Plomin entstand am Ort der prähistorischen Burgruine aus dem 2. Jahrtausend v.u.Z. über welche im 1. Jahrtausend v.u.Z. die Liburner herrschten (ein illyrisches Volk, welches die östliche Küste Istriens bewohnte). Zur Zeit der Antike, nachdem sie unter römische Gewalt fiel, wurde sie zu einem noch bedeutsameren Hafen und Handelszentrum.

Plomin war der weitest hervorstehende westliche Punkt der antiken Provinz Dalmatien. Nach dem Fall des westlichen Römischen Reichs hat es einige Herrscher gewechselt – die Östlichen Goten, Byzanz und Langobarden, und ab dem Jahr 788 waren dies die Franken. In der Zeit der Venezianer war es auch die exponierteste venezianische Festung an der östlichen Küste Istriens und es verunglückte stark in den venezianisch-österreichischen Auseinandersetzungen im 16. und 17. Jahrhundert.

Zwischen den Weltkriegen war es im Gefüge des faschistischen Italiens und das Ende des Zweiten Weltkriegs hat es fast verödet erwartet. Obwohl heute in Plomin nur einige Hunderte Einwohner leben, beeinflussen die reiche Vergangenheit und die Nähe zu natürlichen Sehenswürdigkeiten die immer größere Zahl an Gastbesuchen und die Entwicklung von touristischen Kapazitäten.

In Plomin sind heute die nördlichen Tore erhalten, durch welche man in die Stadt gelangte. Die Pfarrkirche der Seligen Jungfrau Maria aus dem 15. Jahrhundert ist ein Ort, wo man ein interessantes gotisches Kruzifix sehen kann, sowie eine bedeutsame Freske der Madonna der Ernährerin, eine steinerne Kustodie aus dem Jahr 1499, hölzerne Statuen des Hl. Antonius des Großen, der Muttergottes mit Kind und des Hl. Rochus, sowie eine Renaissance Chor-Bank und den sogenannten goldenen Altar aus dem 17. Jahrhundert. Es ist auch eine große Wandfreske des Bildhauers Albert aus Konstanz enthüllt, welche er im Jahr 1475 gemalt hat. Auf dem Stadtplatz befindet sich der kommunale Palast La Tura. Von dort aus startet ein Netz an kleinen und engen Gässchen, welche die steinernen Gebäude miteinander verflechten und welche erscheinen, als ob sie aus den Felsen auftauchen. Plomin schmücken Renaissance und Barock Gebäude-Paläste, und darüber wie alt der Ort ist, spricht auch eine uralte Niederschrift des Artemidor von Ephesos, welcher es in seinen Schriftstücken bereits im Jahr 100. v.u.Z. als Flánon erwähnt. Beeindruckend!

Von den restlichen Gebäuden hebt sich die romanische Kirche des Hl. Georg aus dem 11. Jahrhundert hervor, die erste Pfarrkirche von Plomin über welche ein romanischer 15 m hoher Glockenturm herrscht, einer von drei romanischen Glockentürmen, welche in Istrien erhalten sind. Die Kirche ist weithinaus bekannt für die Platte von Plomin aus dem 11. Jahrhundert, eingemeißelt in die Außenmauer. Die Niederschrift von Plomin ist eine steinerne Platte mit einer Reliefdarstellung des illyrisch-römischen Gottes Silvana – dem uralten Beschützer der Flora und Fauna, sowie einer nachträglich beigefügten glagolitischen Inschrift. Es ist möglich, dass die Kirche an der Stelle des einstigen illyrischen Tempels entstanden ist. Die glagolitische Inschrift auf dem Relief ist eine der ältesten gefundenen glagolitischen Inschriften überhaupt.

Das Relief ist eines der ältesten materiellen und geschriebenen Dokumente über die Gegenwart der Slawen auf diesem Gebiet, und aufgrund des historischen Werts, war das Relief im Jahr 1971 in Paris auf der Ausstellung der Kunst auf dem Boden Jugoslawiens ausgestellt, und danach wurde es in Zagreb aufbewahrt. Die Fassade der Kirche hat heute dessen Abdruck. Die Inschrift beinhaltet eine rundliche Glagoliza, welche in Kroatien vor der winkeligen genutzt wurde, und diese Inschrift von Plomin, von welcher man annimmt, dass sie sogar älter als jene der Tafel von Baška und der Tafel von Valun oder der Krker Inschrift ist, zählen wir zu den ältesten Denkmälern der kroatischen Sprache. In der Kirche hebt sich auch ein Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert hervor.

Interessant ist, dass der Heilige Georg den Frühling, die Saat und die Reiter unter seinen Schutz genommen hat. Wahrscheinlich hat er deshalb Plomin auch mit der paradiesischen istrischen Glockenblume beschenkt. Es ist auch wichtig die Kirche des Heiligen Georg aufgrund der Votivgeschenke der Seefahrer von Plomin zu erwähnen, welche hier um Schutz und Wohlfahrt gebetet haben. Immerhin ist es eine Stadt der Seefahrer und Bootsbesitzer.