Kulturell – historische Einheit von Plomin


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Plomin befindet sich auf einem Hügel oberhalb der tiefen Bucht. Besiedelt wurde es in der Urgeschichte, während sich das antike Munizipium Flanona im Hafen am Grund der Bucht befand. Die befestigte Siedlung entwickelt sich in der späten Antike und im Mittelalter.

Wie die Mehrheit der istrischen Kastelle wurde auch Plomin an Stelle der prähistorischen Burg aus dem 2. Jahrhundert v.Ch. erbaut, sogar ihr heutiger Name stammt aus dieser Zeit. Im 1. Jahrtausend v.Chr. herrschten die Liburner und dazumal entwickelte sie sich zu einem wichtigen Handels- und Gewerbezentrum, und dies behielt es auch nach dem Fall Liburniens unter die römische Herrschaft 129 v.Chr. bei.

Für die römische Herrschaft wurde Plomin als schöne und reiche Stadt in der Nähe der tiefen und geschützten Bucht zum Munizipium, und von diesem erhielt die gesamte Kvarnerbucht ihre Bezeichnung Sinus Flanaticus (Bucht von Plomin). Der kroatische Name entstand aufgrund sprachlicher Veränderungen aus der Bezeichnung Flanona, genau wie auch das italienische Fianona, und davon gibt es auch eine interessante Legende. Angeblich wurden im Angriff der Uskoken auf Plomin im Jahr 1599 alle Menschen in der Stadt getötet, außer Enkeln und Omas (fia e nona = italienisch für Enkel und Oma), welche im Schornstein versteckt waren.

Heute können sich viele schwer vorstellen, dass der Hafen von Plomin noch im 19. Jhd. voller Segelschiffe und durch regelmäßige Schiffslinien mit Rijeka, Cres und Lošinj verbunden war, und er hatte auch einige Nachtherbergen. Im Städtchen lebten zahlreiche geschätzte Seefahrer, sowie Fischer und Mühler. Die Mühlen verschwanden gänzlich und hier und dort sind Ruinen oder der ein oder anderer Mühlenstein ersichtlich, während der Hafen durch die Austrocknung des Sees Čepićko jezero vollkommen verlassen wurde, als die Bucht mit beträchtlichen Mengen an Schlamm gefüllt wurde. Der Hafen von Plomin wurde jahrelang vom Schlamm gereinigt, und Plomin wurde fast gänzlich nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen.

Jedoch, dank den Umständen hat Plomin zur Gänze ihr mittelalterliches Aussehen beibehalten, und davon, dass die Rede von einer der ältesten istrischen Siedlungen ist, zeugt auch die prähistorische urbane Stadtstruktur, welche auch die mittelalterliche Siedlung übernommen hat.

Es ist die Rede von einem typischen istrischen mittelalterlichen Städtchen von irregulärem ellipsenförmigem Grundriss, welches von mittelalterlichen (13.-14. Jhd.) und Renaissance (16.-17. Jhd.) Schutzmauern umgeben ist.  Heute sind nur kleinere Teile auf drei Seiten des Städtchens erhalten und der Rest wurde im 18. und 19. Jhd. zerstört oder in die umliegenden Wohnhäuser eingefügt. Durch die gesamte Siedlung schlängelt sich eine lange Straße an welche zahlreiche Querdurchgänge und Gassen mit einer Reihe an Renaissance und Barock Gebäuden anschließt.

Die urbane Struktur der Stadt ist konzentriert. Innerhalb des urbanen Gewebes sind einige Renaissance und Barock Wohngebäude erhalten, und besonders hebt sich die Barocke Struktur des Palasts Rudan hervor. Am SW-Rand der Siedlung befindet sich die romanische Kirche des Hl. Georg des Alten, sowie die Kirche der Mariä Himmelfahrt. Beim NW-Turm wurde das spätgotische Gebäude in ein Barockes umgebaut. Die mittelalterlichen Mauern sind teilweise in der Struktur der Häuser, welche oberhalb dieser entstanden sind, erhalten. Die Mauern aus dem 16. Jahrhundert sind um die Kirche des Hl. Georg, sowie auf der nördlichen Stadtseite erhalten.